Sedruverlag

4. Juni 2010

Ein Bundespräsident fällt aus, warum eigentlich wirklich?

by sedruverlag

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Es ist durch und durch traurig, wenn man bedenkt, wie undankbar die Menschheit geworden ist. Durch Undankbarkeit wächst Egoismus und dadurch kommt Härte ins Spiel. Jeder, dem diese Härte fehlt, der ist durch seine Sensibilität schon gleich zum Verlierer gestempelt und fällt aus. Er ist durch seine positiven Eigenschaften nur unter Vorbehalt für das Spiel nominiert worden. Diese Person hat zwei Möglichkeiten, entweder sie schwimmt mit dem Strom, oder sie zieht sich aus und stellt ihre Wunden dar, um dann noch obendrein moralische Prügel zu erhalten. Doch welche Moral liegt diesen Prügeln zu Grunde?

Gibt es sie überhaupt noch, die Moral, die von Altersher bekannt ist? Eine Moral, die Achtung vor dem Gegenüber hat, bei der sich Sitte und Anstand im Charakter äußern. Oder ist durch egoistische Gier nur noch Erfolg wichtig, was Menschen zu Maschinen ohne Gefühle macht?

Es fällt natürlich auf, wenn in diesem Getriebe dann plötzlich jemand auftaucht, der versucht gegen diesen Strom zu schwimmen, weil bei ihm noch Sitte und Anstand vorhanden sind. Diese Sitte und der Anstand, die die Fähigkeit besitzen einen ehrlichen Charakter zu formen. Dieser ehrliche Charakter bleibt selbstverständlich nicht verborgen, weil er außergewöhnlich ist. Er nennt Dinge beim Namen, die er eigentlich so nicht nennen dürfte, weil dann dadurch an der Lügenburg der gefühllosen Maschinen gesägt wird. Er wagt sich sogar Schelte zu verteilen, weil die gefühllose Einheit ihre Hausaufgaben nicht macht, was ihn schon mal gleich von der weißen Seite auf die schwarze katapultiert, denn Strafe muss sein, wenn man sich gegen die Mehrheit auflehnt. Er rebelliert und handelt nicht gegen sein Gewissen, als er dazu aufgefordert wird die Machenschaften der Mehrheit gut zu heißen. Er verweigert seine Zustimmung. Ein guter Charakter lässt sich nicht zum Schlechten verleiten. Ein guter Charakter schwimmt nicht mit der Masse. Ein guter Charakter beweist Rückgrat und tut nur die Dinge, die er vor seinem Gewissen vertreten kann. Ein guter Charakter besitzt Herzensbildung, die sich in Wärme für andere Menschen ausdrückt und so zu der Moral wird, die wir von Altersher kennen.

Ja, ich rede hier von unserem Bundespräsidenten a. D. Horst Köhler. Mir ist auch klar, dass nicht alle mit seiner Entscheidung einverstanden sind und sich verraten fühlen, weil sie genau von diesem Charakter berührt wurden und die Wärme verspürten. Sie haben auch erkannt, dass da jemand vorhanden war, der in entschiedener Ehrlichkeit handelte und Wahrheiten auch unverblümt aussprach. Da war jemand, der an dem verplombten Gebäude Regierung wackelte. Da war jemand, der für sein Handeln mit Missachtung bestraft werden sollte. Sein Kopf, den er hinhielt, sollte rollen. Da das nicht offen gesagt werden konnte, erzwang man auf diese Art einen freiwilligen Ausstieg. Jemand, der Größe beweist und gegen die vorgegebene Richtung schwimmt, kann man auch in einer Demokratie nicht gebrauchen. Wie alleine sich Horst Köhler fühlte, sah man bei seiner Erklärung. Nur noch seine Frau war ihm ein Rückhalt.

Der Rücktritt des Bundespräsidenten war zwar gewollt, wurde allerdings noch nicht, vor allen Dingen nicht in die jetzige angespannte Situation, erwartet und kam darum unvorbereitet. Doch wie weit man sich schon damit auseinander gesetzt hatte, beweist die Schnelligkeit des anschließenden Handelns. Ein Mensch fällt aus und innerhalb weniger Tage steht schon ein Nachfolger auf der Liste, obwohl da doch von dreißig Tagen Zeit die Rede war?

Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet, sollte jeder, der enttäuscht ist und alle die, die von Fahnenlucht, Verrat und Dünnhäutigkeit, etc. sprechen, ob es sich dabei nun um sture Politiker, die natürlich nicht so gehandelt hätten weil sie nie die wirkliche Wahrheit sagen, oder um Journalisten, sowie Menschen aus dem Volk handelt, einmal überlegen wie lange er, oder sie, dieses Spiel ausgehalten hätte. Bei dieser Überlegung muss aber auch die Charaktereigenschaft mit einbezogen werden. Unehrlichkeit ist mit dieser Eigenschaft nicht zu vereinbaren. Also blieb nur der eine Schritt übrig, wenn man nicht zum ersten Mal gegen das eigene Gewissen entscheiden wollte.

Man stelle sich das vor, er zieht sich aus und präsentiert sein Verletzungen, um weitere Schläge zu kassieren, denn dass die kommen, war diesem Mann mit Sicherheit bewusst. Genau darum verdient er Hochachtung.
Es war eine außerordentlich mutige Entscheidung, die Horst Köhler traf. Er verdient alle Bewunderung dafür. Zu schweigen und das Amt weiter auszuüben, wäre in dem Fall ein Verrat am eigenen Gewissen gewesen.

Sedruverlag wünscht allen einen schönen Tag

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21. Mai 2010

Das Ende des Euro ist in Sicht

by sedruverlag

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Bildquelle: www.pixelio.de ‚© Alexander Hauk / PIXELIO’

Aus Sicht von Experten, ist das Ende des Euro durch aus zu erwarten. Zu lange hörten die Politiker in der Vergangenheit von der Krise. Doch wohl erst jetzt ist die Realität erkennbar in der politischen Sphäre angekommen, denn plötzlich sind diesbezüglich deutliche Töne zu vernehmen.

Günter Hannich hat einen sehr interessanten Artikel dazu geschrieben. So ist von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu vernehmen, dass wir Deutschen schon zu lange zu viele Schulden haben, also auf Pump leben, was nicht gut sei.

Damit hat sie Recht und ist gleichzeitig sehr ehrlich, denn sie schließt auch die Regierung in dieses unordentliche Verhalten mit ein. Aber auch hier sollte, wie bei einer jeden Erziehung, die übergeordnete Autorität immer mit gutem Beispiel vorangehen. Das Ergebnis der Überschuldung ist, war und wird auch weiter anhalten. Dies ist durch die Tatsache der hohen Verschuldung nicht wegzudiskutieren. Bedenkt man nämlich die Höhe der Schulden, sagt die Logik, dass da täglich so viele Zinsen dazu kommen, dass das Ende des Tunnels nicht zu sehen ist. Darum kann diese übergeordnete Autorität in diesem Fall keine Vorbildstellung für den Bürger mehr einnehmen. Auch dies ist, war und wird so bleiben, weil keine Änderung mehr möglich sein wird. Aus Sicht dieser ausweglosen Lage ist durch aus damit zu rechnen, dass das Ende des Euro bevorsteht.

Bedenkt man, dass neue Regeln zur Bereinigung der vorhandenen Probleme erstellt werden sollen, so ist, laut Bundeskanzlerin Merkel, eine Orientierung an den Schwächsten, nicht an den Starken Europas wichtig. Sie ist sich auch sicher, dass das ein steiniger Weg werden wird.
Schaut man jedoch von dem europäischen Clan weg auf die einzelnen Länder, so ist eine diesbezügliche Orientierung an den Schwächsten und Ärmsten auch keine schlechte Vorstellung. Aus Sicht dieser finanziell Schwachen, wäre eine Anpassung der Großen an ihre Verhältnisse bestimmt nicht übel und ist dies geschehen, könnte man dann ein gemeinsames Wachstum anstreben. Das liest sich nicht schlecht, ist jedoch unrealistisch. Eher friert ein See im Sommer zu. So etwas würde nie geschehen, weil ein Verzicht auf Besitz und Reichtum niemals auf freiwilliger Basis läuft. Nur durch äußere Einwirkungen könnte so etwas möglich sein. Ein Crash des Euro z.B. wäre solch eine Einwirkung, doch auch dann friert ein See im Sommer nicht zu, weil Menschen mit Besitz immer die Möglichkeit zur nötigen Vorsorge haben. Allerdings liest man auch von Ministern, die die Gehälter ihrer Regierungsmitglieder kürzen, was schon außergewöhnlich, aber beeindruckend ist, finde ich auf jeden Fall. Was halten Sie, lieber Leser, davon?

Sedruverlag wünscht eine gute Zeit und freut sich über einen Austausch mit Ihnen.

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